Beobachtungswert: Himmelsvorschau 01/2025

Sonnen- und Mondfinsternisse 2025

Das Jahr 2025 bietet uns vier Finsternisse: zwei partielle Sonnenfinsternisse und zwei totale Mondfinsternisse.

14. März 2025: Totale Mondfinsternis
Diese kann in ihrer ersten (partiellen) Phase in den Morgenstunden beobachtet werden. Leider geht der Mond bereits vor Erreichen der totalen Verfinsterung bei uns unter.

29. März 2025: Partielle Sonnenfinsternis
Im Laufe des Vormittags (ca. 11:25 Uhr bis 13:00 Uhr) findet eine partielle Verfinsterung der Sonne statt, d.h. der Neumond verdeckt die Sonne nur teilweise. Im Nordwesten von Deutschland kann man den größten Bedeckungsgrad beobachten (ca. 22% in Kiel). Zum Südosten hin nimmt der Bedeckungsgrad ab. In Nürnberg können wir eine maximale Bedeckung von ca. 13,5% der Sonnenscheibe wahrnehmen. Ausführliche Informationen zu dieser Finsternis, sowie die nötigen Sicherheitshinweise und die Tipps und Tricks zur optimalen Beobachtung folgen in der Vorschau für den März.

7. September 2025: Totale Mondfinsternis
Die Finsternis beginnt am späten Nachmittag gegen 17:27 Uhr (MESZ) mit dem Eintritt des Mondes in den Halbschatten. Diese Phase werden wir von Deutschland aus nicht beobachten können, da der Mond an diesem Tag erst um 19:47 Uhr aufgehen wird. Zu dieser Zeit wird er schon vollständig verfinstert aufgehen. Der restliche Verlauf der Finsternis wird dann aber – entsprechendes Wetter vorausgesetzt – bis zum Ende beobachtbar sein. Die weiteren Informationen zum Verlauf der Finsternis und Beobachtungstipps erfolgen in der Vorschau für September.

21. September 2025: Partielle Sonnenfinsternis
Diese Finsternis wird von der gesamten Nordhalbkugel aus nicht beobachtbar sein, sondern lediglich in den Küstenbereichen der Antarktis, den südöstlichen Küstenstreifen Australiens, sowie auch auch vom südwestlichen Bereich des Pazifiks. Im südlichen Eismeer vor der Küste der Antarktis wird eine maximale Phase von 85,5% des scheinbaren Sonnendurchmessers durch den Neumond bedeckt.

Januar 2025

Hinweis: Alle genannten Uhrzeiten für astronomische Ereignisse beziehen sich auf MEZ und auf den Beobachtungsort Nürnberg.

Am 19.01.. tritt die Sonne in das Sternbild Steinbock und gleichzeitig auch in das Tierkreiszeichen Wassermann ein. Nach der Wintersonnenwende, 21.12.24, werden die Tage nun wieder länger und die Nächte kürzer. Am 14.01. herrscht Vollmond, am 29.01. Neumond.

In der Nacht vom 13. auf den 14. Januar zieht der Mond in den frühen Morgenstunden am Mars vorbei. Der geringste scheinbare Abstand vom Rand des Mondes erreicht Mars gegen 5:30 Uhr und beträgt dabei nur ca. 15′. Nebenstehende Abbildung zeigt die Bahn des Mondes in der Nacht zum 14.01. für den Zeitraum von 3:00 Uhr bis 8:00 Uhr. Zu Beobachten ist diese Zusammenkunft im Westen. Der Mond befindet sich zur Zeit des geringsten Abstands in ca. 30° Höhe über dem Horizont.

Ebenfalls ein seltenes – aber sicherlich schön anzusehendes Ereignis findet in der Nacht auf den 10. Januar statt. Im Zeitraum von ca. 2.00 Uhr bis ca. 6.00 Uhr wandert der durch den unteren Teil der Plejaden. Nebenstehend ist die Mondbahn für den Zeitraum von 2.00 Uhr bis 5:30 Uhr.

Merkur ist im Januar nahezu nicht mehr zu beobachten. Erfahrene Beobachter können ihn zu Beginn des Monats in den frühen Morgenstunden (~ 6:50 Uhr) und nur während einem kleinen Zeitfenster von knapp 30-40 Minuten zwischen Merkuraufgang und der rasch zunehmenden Morgendämmerung mit einem Fernglas erspähen.

Venus erstrahlt weiterhin hell als Abendstern. Sie erreicht am 10. Januar ihre größte östliche Elongation. Ihre Helligkeit nimmt bis dahin nur leicht von $-4^\text{m}\!\!,4$ auf $-4^\text{m}\!\!,7$ zu. Ihre Untergangszeiten verschieben sich weiter in die späteren Abendstunden: zu Monatsbeginn geht sie um 20:30 Uhr unter, zur Monatsmitte um 21:00 Uhr und am 31.01. sinkt sie erst um 21:21 Uhr unter den Horizont. Am 03. Januar gesellt sich die Venus im Südwesten zur zunehmenden Mondsichel. Nebenstehende Abbildung zeigt die Stellung um 19.00 Uhr. Etwas höher und südlicher ist auch Saturn zu entdecken. Zur Besseren Veranschaulichung ist der Mond 4-fach vergrößert dargestellt. Am 12. Januar zeigt sich das rund $25^{‚ ‚}$ große Venusscheibchen im Teleskop exakt halb beleuchtet. Danach nimmt der Grad der Beleuchtung ab und die Venus zeigt zunehmend eine Sichelgestalt.

Mars ist strahlend hell als rötlicher Planet dominant am Nachthimmel zu finden. Er ist im Januar die ganze Nacht durch beobachtbar und erreicht am 16. seine Oppositionsstellung: er nimmt die geringste Entfernung zur Erde ein, erreicht seine maximale scheinbare Helligkeit von $-1^\text{m}\!\!,5$ und hat seinen größten scheinbaren Durchmesser von rund $15^{‚ ‚}$. Er bietet als beste Beobachtungsbedingungen mit einem Teleskop, die man auf jeden Fall nutzen sollte, denn die nächste Oppositionsstellung findet erst wieder in rund 2,1 Jahren wieder statt. Bereits oben ist die Begegnung mit dem Mond am 14. Januar erwähnt und dargestellt.

Jupiter ist mit einer Helligkeit von $-2^\text{m}\!\!,7$ ein Glanzpunkt am Abendhimmel. Der größte Planet unseres Sonnensystems steht in den Abendstunden hoch am Südhimmel. Seine rückläufige Bewegung durch das Sternbild Stier nimmt immer weiter ab. Am 04. Februar beendet er seine Rückläufigkeit. Mit einem scheinbaren Durchmesser von rund $44^{‚ ‚}$ ist er nach wie vor hervorragend mit einem Teleskop zu beobachten.

Saturn kann noch in den frühen Abendstunden tief am Südwesthimmel beobachtet werden. Seine Untergangszeiten verlagern sich von rund 22:00 Uhr zu Monatsanfang auf ca. 20:20 Uhr am Monatsende. Seine scheinbare Helligkeit liegt bei $1^\text{m}\!\!,1$. Am 4. Januar kommt es zu einer Saturnbedeckung durch den Mond. Nebenstehend zeigt die Mondbahn im Zeitraum von 17:00 Uhr bis 21:30 Uhr (zur besseren Illustration ist der Saturn 20-fach vergrößert dargestellt). Die Bedeckung beginn um 18:33 Uhr, wenn der unbeleuchtete Mondrand die Ringe des Saturn berührt und endet ca. 1 Stunde später um 19:38.

Deep-Sky Objekte im Januar für Teleskop und Fernglas

Für Teleskop und Fernglas bietet der Januar auch wieder viele schöne Objekte – auch idealerweise für die Astrophotographie. Neben den bereits in den Vormonaten erwähnten, sollen hier noch zwei weitere genannt werden.

Die Spiralgalaxie NGC 2403 (Caldwell 7) hat ist der Dreiecksgalaxie sehr ähnlich, besitzt eine scheinbare Größe von rund 22′ x 13′ und eine scheinbare Helligkeit von $8^\text{m}\!\!,9$. Zu finden ist sie im Sternbild Giraffe in der Nähe des nördlichen Himmelspols. Entdeckt wurde die Galaxie 1788 von William Herschel und gehört zur Galaxiengruppe M81. Mit einem Durchmesser von ca. 50.000 Lichtjahren ist sie etwa nur halb so groß wie unsere Milchstraße.

Der „Bienenstock-Sternhaufen“ M44 kann mit seiner scheinbaren Helligkeit von $3^\text{m}\!\!,1$ unter dunklem Sternenhimmel als verschwommener Lichtfleck bereits mit dem bloßen Auge ausgemacht werden. Er befindet sich im Sternbild Krebs und kann auf halbem Weg zwischen dem Stern Regulus (im Löwen) und den Zwillingssternen Castor und Pollux leicht gefunden werden. Im Teleskop zeigt der ca. 600 Millionen Jahre alte Sternhaufen ca. 1000 Sterne. Mit seiner scheinbaren Größe von 95′ nimmt er eine Fläche von ca. drei Vollmonden am Himmel ein.

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